Buchrezension „Unterstützte Kommunikation“
von Katrin Otto und Barbara Wimmer
Ein Ratgeber für Eltern, Angehörige sowie Therapeuten und Pädagogen

Schulz-Kirchner Verlag, Idstein

Erschienen in ERGOPRAXIS Heft 6 / Juni 2010, Seite 43, Thieme Verlag

 

Ratgeber Unterstützte Kommunikation: Ein wertvoller Erste-Hilfe-Kasten für Ergotherapeuten

 

Wie mache ich mich verständlich?

Unterstützte Kommunikation (UK) ist der Oberbegriff für alle kommunikations-fördernden Maßnahmen, die zur Verbesserung oder
als Ersatz der Sprache eingesetzt werden. Das kann bei Kindern, die noch nicht sprechen können, eine Symboltafel sein oder bei
Klienten mit Schlaganfall ein tragbares Sprechgerät, aber auch die Kommunikation mit Gebärden.

 

Leider gibt es in Deutschland immer noch Unsicherheiten über die beruflich-fachliche Zuordnung dieses Förderbereichs, weshalb
viele Therapeuten meinen, dass sie nicht ausreichend geschult sind, um mit UK-Techniken zu beginnen. Aber welche Berufsgruppe
wäre besser für eine UK-Förderung gerüstet als Ergotherapeuten? Therapeuten können die Selbstständigkeit und Teilhabe von
Menschen mit eingeschränkter Sprache nur verbessern, wenn sie deren Kommunikation fördern. Ergotherapeuten arbeiten direkt
am Klienten und wissen, wie diese -ambulant oder stationär- mit Hilfsmitteln ihre Selbstständigkeit wiedergewinnen können. Sie
brauchen nur wenig Anleitung, um mit eigenen Ideen die Therapie um diesen Förderbereich zu ergänzen!

 

Bisher gab es mehrere Fachbücher zu diesem Thema, etwa das große „Handbuch UK“ im von Loeper-Verlag, aber sie sind alle teuer
und eher für Spezialisten geschrieben. Der „Ratgeber UK“ ist deshalb ein wichtiger Startpunkt, um Therapeuten wie Laien Unterstützte
Kommunikation erklären und nahebringen zu können.

 

Die erfahrenen Autorinnen Otto und Wimmer vermitteln kompakt alle Bereiche der UK von körpereigenen Kommunikationsformen
über nichtelektronische Symboltafeln bis hin zu elektronischen Kommunikationshilfen. Mancher, der im UK-Bereich arbeitet, würde
sicher einige Inhalte und Details ergänzen wollen – ich finde es gut, dass die Texte kurz geblieben sind. Konkrete Hinweise für eine
Hilfsmittelversorgung und wenige ausgewählte Quellenangaben sind für den als Anleitung dienenden Ratgeber angemessen. Zur
Forschung und Wissensvertiefung haben die Autoren Fortbildungshinweise aufgeführt.

 

Fazit:

Ein empfehlenswertes Buch, das einen schnellen Einstieg in die Unterstützte Kommunikation erlaubt. Der günstige Preis und die
unkomplizierten Erklärungen lassen den Ratgeber zu einer wichtigen Ergänzung im therapeutischen Umfeld und in der Erstberatung
von Angehörigen werden.

 

Arvid Spiekermann, Berater für Unterstützte Kommunikation, Ergotherapeut