Anmerkungen zu Joan Bruno – AAC Intervention: From Classroom to Community

ISAAC-Tagung Dortmund 24.9.2005

 

  1. In Folie 10 muss es in der deutschen Übersetzung statt „Erworbene Verhaltensstörungen“ erworbene Funktionsstörung bzw. Körperbehinderung heißen.
  2. Bruno stellt deutlich dar, wie schwierig es ist, in der UK-Förderung die sprachlichen Inhalte dem Alter und dem Entwicklungsstand des Kindes fortlaufend anzupassen. Beispiel: Ein kleiner Junge, der den Männern am Schlips zieht, wird als süß und wissbegierig bewertet, der gleiche Junge ein paar Jahre später gilt als grenzüberschreitend und gewalttätig.
  3. Informationen und Unterstützung anzufordern ist für sprachbehinderte Kinder sehr schwer. Nach Bruno reicht es nicht aus, nur ein Symbol für „Hilfe“ oder „nicht verstanden“ zur Verfügung zu stellen. Im Alltag treten so viele verschiedene Probleme auf, mit denen das Kind umgehen muss, daher soll man modellhaft üben, wie man in solchen Situationen reagiert. Beispiel: Dem Kind einen Joghurt geben, aber keinen Löffel.
  4. Modellhaftes Lernen soll mit Alltagsaktivitäten verbunden sein, mit Spielen, Witzen oder auch kreativem Gestalten. Man kann in der Klasse einen Postschalter aufbauen und Briefmarken einkaufen üben, den Besuch in einem Schönheitssalon trainieren, ein Geschenk besorgen, eine Zeitung erstellen usw. Dabei treten viele überraschende neue Situationen auf, mit denen das Kind umgehen muss, z.B. eine bestimmte Auswahl aus einer großen Menge treffen, Menschen ansprechen usw. als Vorbereitung für das echte Erlebnis unbegleitet  in der Realität.
  5. Fallbeispiel Christie: Das sprachbehinderte Kind redet fortwährend mit den Begleitern  und nimmt an, man versteht sie, es ist aber völlig unverständlich. Daher ist dem Mädchen nicht klar, warum das Besprochene nicht passiert. Mit einer UK-Hilfe kann das Kind während des „Erzählens“ parallel dazu auf einer Tafel auf Symbole zeigen und man versteht sie tatsächlich.

 

Arvid Spiekermann 29.8.05